anerkannte Sachverständige des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV) nach § 2 Abs 2 Satz 2 (LHundeG NRW)


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Nein, ich kann nicht von mir behaupten das ich "immer schon was mit Tieren machen wollte" und auch den Punkt "schon als Kind wuchs ich mit Hunden auf", werden Sie vergeblich in meiner Agenda suchen.


Meinen ersten Hund holte ich mir erst als junge Erwachsene mit 20 Jahren völlig unwissend, aus dem Krefelder Tierheim, eine schon ältere Labrador-Mischlingsdame namens Senta. Als diese dann nach wenigen gemeinsamen Jahren verstarb blieb ich jedoch niemals mehr hundelos.

1 oder auch 2 Hunde, immer Abgabetiere aus Tierschutz oder auch Zeitungsanzeigen, fanden dann in unserer Familie einen Platz auf Lebenszeit.

Der eine mit mehr, der andere eben mit weniger "Verhaltensspontanitäten". Ich liess sie alle wie sie sind und sie wurden angenommen, geliebt und verwöhnt.

Das man an Verhaltensoriginalitäten arbeiten und trainieren kann, war mir lange Zeit gar nicht bewusst. Stieg ein Hund bereitwillig ins Auto, nahm ich ihn viel mit. Weigerte sich ein Hund im Auto mitzufahren, blieb er halt daheim. Hatte ich ein Exemplar erwischt, das mit anderen Hunden eher nicht so klar kam, wechselte ich die Straßenseite wenn uns ein Artgenosse begegnete und auf unseren Spaziergängen waren wir uns selbst genug. Kam mal einer, der sehr "gesellig" war, traf man sich auch schon einmal mit anderen Hundebesitzern zum gemeinsamen Gassi-Gang.

Dem, der den Mülleimer plünderte, wurde eben in unserer Abwesenheit die Küche abgesperrt und der "Sofa-Wolf" kam halt nicht ins Wohnzimmer.

Hätte man mich in all den Jahren gefragt, ob mich etwas stört am "Befellten" hätte ich lachend den Kopf geschüttelt und geantwortet "nein, warum?"


Ich passte mich einfach er Situation an.

Kinder, Beruf, Familienleben und Hundehaltung......irgendwie passte schon alles zusammen.


Hundetrainer und Hundeschulen gab es auch damals schon, aber das Bewusstsein über die Biologie des Hundes, seinen Ansprüchen und Verhaltensweisen war nicht so ausgeprägt wie heute. Auch gab es noch keinen Auslandstierschutz , wie wir ihn heute kennen, und viele heute bekannte Schwierigkeiten, die sich im Zusammenleben mit Hunden ergeben, kannte man damals nicht oder wurde schulterzuckend eben einfach hingenommen.


30 Jahre später dann waren die Kinder großgezogen, die Karriere (immer noch nicht) gemacht.

Meine Schäferhündin Kimba hatte das stolze Alter von 14 Jahren erreicht und ich musste sie gehen lassen.


"Blindenführhundschul-Versager"-Kevin zog ein. Eine 35-kilo schwere und 10-monatige "Grenzenlosigkeit" auf 4 Pfoten. Schnell machte Kevin klar: "Hallo, schön, das ich hier sein darf und dies sind meine Regeln. Ich fresse alles und immer, ich liege überall maximal im weg herum, alles gehört mir und sobald du da bist machen wir was ICH toll finde. Beim Spaziergang gehe ich vor und bestimme wo es lang geht und vor allem in welchem Tempo. Schau du nur zu ,dass du mit kommst."


Eine Hundeschule musste her und bereits nach ein paar Besuchen war mir klar, das wir ein Stück gemeinsamer Arbeit vor uns hatten. Ich war eben so gefordert und musste lernen , genauso wie Kevin. Ich, wie ich meinem Hund von nun an ein verlässlicher Sozialpartner sein kann, an dem er sich orientieren kann und Kevin, das er sich an mir orientiert und sich von mir zeigen lässt, was er darf und was nicht.

"Grenzen aufzeigen" und "souverän führen" waren ganz neue Begriffe für mich.

Ich war begeistert was dort vermittelt wurde und ich wollte mehr wissen, über Hunde, über Lernen, über Rassen und auch über die Menschen und wie sie mit ihren Tieren umgehen. Warum schaffen sich Menschen Hunde an, wie entsteht Bindung, woran machen Hunde fest, ob sie den Artgenossen nun leiden können oder nicht? All das wollte ich wissen und ich begann zu lernen, zu studieren, zu beobachten und zu hinterfragen.


Ich begann Anfang 2019 an der Impulse Schule Wuppertal mit dem Studium zur Tierpsychologie mit dem Schwerpunkt Hund.

Schnell kristallisierten sich bei mir die Bereiche "Stressproblematik und Verhaltensauffälligkeiten" sowie "Mensch-Hund-Bindung" als Schwerpunkt-Themen heraus , die mich mehr interessierten, wo ich mich spezialisieren wollte, sodass auch meine Facharbeit "Resilienz bei Hunden - Ist die psychische Widerstandskraft erlernbar oder vererbt" entsprechend ausfiel.

Auch der Bereich Auslandstierschutz wird hier bearbeitet.


Daran schlossen sich Verhaltensbiologie (Verhaltensberater ATN) und Verhaltensmedizin an der ATN an, die ich im Februar 2021 nach insgesamt 3 Jahren, ebenso wie das Studium der Hundewissenschaften, mit sehr guten Ergebnissen abschloss. Es folgen die Ausbildung zur Hundefitness-Trainerin bei der Dogtisch Acedemy Österreich, sowie die theoretischen Grundlagen der Sportwissenschaften Hund an der ATN (Schweiz) als Weiterbildung.

2022 schloss ich erfolgreich eine weitere Ausbildung zur "Wald- und Erlebnispädagogin" an der ATN ab, um auch mit Gruppen von Hundehaltern arbeiten zu können, wie z.B. beim "Waldbaden" oder der "Krimiwanderung mit Hund".

Es folgten kleinere Weiterbildungen im Bereich Aromatherapie zur Stressreduktion beim Hund, aber auch Themen zum Umgang mit dem Hundehalter selbst und dessen Verhalten.

Nichts destotrotz bilden Hund und Halter ein Team und es ist wichtig die Problematiken ganzheitlich zu sehen.

Dazu gehört auch, dass man den Halter am anderen Ende der Leine in seiner Persönlichkeit mit einbezieht, was mich zur Ausbildung zum "Mentalcoach für Hundehalter" animierte.


Um das ganze theoretische Wissen mit der Praxis abzugleichen, arbeitete ich von November 2019 bis November 2022 in einer Hundeschule und konnte dort viel sehen, beobachten und auch lernen. Die Theorie mit der Praxis abzugleichen war mir sehr wichtig. Hier schließt sich der Kreis von Anatomie, Physiologie, Verhaltensbiologie und Psychologie . Nach 3 Jahren stehe ich nun auf meinen eigenen Füßen.


Mein Werdegang war also nicht einer der Kategorie "wollte ich immer schon machen", sondern nahm Stück für Stück Gestalt an und entwickelte sich weiter und weiter.

Im Jahr 2021 legte ich die Prüfung zur Sachverständigen beim LANUV NRW in Recklinghausen ab und bin berechtigt Haltern von großen Hunden und Hunden bestimmter Rassen die Sachkunde zur Vorlage beim Ordnungsamt abzunehmen.


In Anlehnung an meine o.g. Facharbeit und zu anderen Themen schreibe ich für diverse Hunde-Magazine Artikel und Beiträge und rezensiere Bücher für verschiedene Verlage. (siehe auch: Publikationen)

Für 2024 nun ist noch eine Ausbildung im Bereich der psychosozialen Mensch-Hund Beziehung, wiederum an der ATN in der Schweiz geplant.


Ich möchte Ihnen gern mein Wissen über unsere Hunde und wie sie es an der Seite eines verantwortungsbewussten Halters möglich werden lassen zu unseren besten Freunden zu werden, näher bringen und sie teilhaben lassen an den wundervollen Fähigkeiten die ein Hund mitbringt wenn er zu uns in unser Leben tritt.

Meine beiden Labradore "Kevin" (links) und "Luna" (rechts)

by Tim Schroer Photography

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